Gefängnisse usa privat
Hem / Juridik, Samhälle & Myndigheter / Gefängnisse usa privat
Er ist fest davon überzeugt, dass sein Unternehmen genau die Dienste anbietet, die die Trump-Regierung jetzt dringend braucht.
.
Sie tun ja nichts anderes, als die Menschen einzusperren. Tatsächlich verweisen Aktivistinnen und Aktivisten seit mindestens einem Jahrzehnt darauf, dass die USA – eine liberale Demokratie und vermeintliche Verfechterin der Bürgerrechte und Freiheiten – mit ihrer Gefangenenzahl weltweit an der Spitze stehen.Infolge der landesweiten Proteste und Aktionen wurden zwischen 1954 und 1972 viele Gesetze grundlegend überarbeitet, weiße Privilegien überprüft und Maßnahmen zur Chancengleichheit erweitert. Bei Schwarzen Männern in der Altersgruppe zwischen 30 und 40 befindet sich etwa jeder Zwölfte in Haft." Darüber hinaus stammen die Inhaftierten überproportional häufig aus der Gruppe der US-Bevölkerung, die von allen Einwohnerinnen und Einwohnern des Landes über die geringsten Mittel verfügt.
Der dramatische Anstieg der amerikanischen Häftlingszahlen und der extrem hohe Anteil an People of Color und einkommensschwachen Menschen ist eine relativ neue Entwicklung.
Das gilt auch für die unverhältnismäßig hohe Zahl von Häftlingen aus sozial benachteiligten Verhältnissen im Vergleich zu Häftlingen mit Geld und Einfluss.
Die Größe des amerikanischen Gefängnissystems sowie die rassistisch und klassistisch bedingte Disproportionalität bei der Masseninhaftierung lassen kaum Rückschlüsse auf "Verbrechen" und "Strafe" im traditionellen Wortsinn zu, verweisen aber auf das Ausmaß und die Intensität der von der weißen Elite wahrgenommenen Bedrohung seit den 1960er Jahren.
Wenn in einer Gesellschaft überproportional viel von "öffentlicher Sicherheit", "Recht und Ordnung" oder "wir müssen unsere Bürger vor Einwanderung schützen" die Rede ist, aber in Wirklichkeit ein Prozess der Kriminalisierung im Gang ist, bei dem sozial Benachteiligte oder People of Color nicht als vollwertige Bürgerinnen und Bürger gesehen, sondern als Bedrohung dargestellt werden, dann ist das eine Entwicklung, die durchaus außer Kontrolle geraten kann.
Deutsche wie Amerikaner, die sich mit den Justizsystemen beider Länder auseinandergesetzt und diese auch besucht haben, sind sich einig, dass die Haftstrafen für Verurteilte ebenso wie der Betrieb der Gefängnisse an sich in Deutschland deutlich logischer, humaner und effektiver ist.
Viele gehen davon aus, dass die extrem hohen Inhaftierungsraten und die brutale Gefängniskultur in den USA auf das hohe Maß an Gewalt – vor allem Waffengewalt – im Land zurückzuführen sind.
Obwohl sich die Konturen und Details in den folgenden Jahren und in den Jahrzehnten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg immer wieder änderten, in denen die Kriminalitäts- und Inhaftierungsrate schwankten und bezeichnenderweise keine Korrelation aufwiesen, bestimmte die Kriminalisierung des Schwarzseins, von Armut und allen potenziellen Bedrohungen der bestehenden Machtverhältnisse weiterhin darüber, wer in Amerika hinter Gitter kam und wer nicht.
Eine wesentliche Rolle spielte dabei auch die Polizei.
Welchen Preis die sozial Benachteiligten und darunter vor allem die People of Color in den USA für die Politik der Masseninhaftierung zahlen, lässt sich nur schwer in Zahlen bemessen.
Im Vergleich zur Situation zu Beginn der 1970er Jahre, also vor dem massiven Anstieg der Häftlingszahlen, fällt die Veränderung jedoch kaum ins Gewicht.
Erklärungsstränge
Das amerikanische Gefängnissystem gilt aus europäischer Sicht als eine Art Sonderfall. November 2016 war der lukrative Auftrag ein seltener Lichtblick für das Unternehmen mit 65.000 Insassen in 70 Haftanstalten.
Es gab sogar einige Änderungen zumindest mit Blick auf die Höhe und Anzahl der Haftstrafen sowie mit Blick auf Drogendelikte. In der Zeit nach der Bürgerrechtsära nutzte man dafür den sogenannten war on drugs, eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung der Drogenkriminalität. Der sogenannte war on crime erinnerte an die Gegenreaktion auf die Maßnahmen zur rechtlichen Gleichstellung der Schwarzen Bevölkerung direkt nach dem Bürgerkrieg.
Das hat in jüngster Zeit zu landesweiten Gefangenenstreiks und anderen Aktionen gegen die Bedingungen in den überfüllten amerikanischen Haftanstalten geführt.
Obwohl man in den USA diskutiert, wie die gravierenden Schäden behoben werden können, die die Gesellschaft aufgrund ihres Kurses im Strafvollzug erlitten hat, wissen die meisten Amerikanerinnen und Amerikaner erschreckend wenig darüber, wie es überhaupt dazu kommen konnte.
Bereits weiße Entdeckungsreisende und Siedler vertrieben die Ureinwohner von ihrem angestammten Land. Wie der Historiker Khalil Gibran Muhammad herausgearbeitet hat, wurde Schwarzsein in Amerika immer als kriminell markiert.
Auch nach der Abschaffung der Sklaverei waren reiche Weiße zur Erhaltung ihres bisherigen Wohlstands auf billige Arbeitskräfte angewiesen.
Die weiße Elite Amerikas und die Privilegien der weißen Bevölkerung waren stärker herausgefordert als je zuvor in der Geschichte der USA.
Bei der Reaktion auf diese Bedrohung griff man auf eine altbekannte und bewährte Strategie zurück: Kriminalisierung aufgrund von Klassenzugehörigkeit und Hautfarbe. Die Geschichte der Masseninhaftierung ist keine Geschichte der regionalen Verhältnisse, sondern eine der Macht, und aus dieser Geschichte sollte man seine Lehren ziehen.
Es ist ein exponentiell wachsender Preis, der über Generationen weitergegeben wird und sich noch immer summiert.
Daher sollten sich auch andere Länder mit der Masseninhaftierung in den USA und ihrer Geschichte befassen, denn es wäre naiv, sich beruhigt zurückzulehnen in dem Glauben, dass die Situation im eigenen Land eine andere sei. Dennoch lässt sich die hohe Inhaftierungsrate in den USA bei Weitem nicht nur mit der Kriminalitätsrate erklären.
Mich stört die schlechte Erfolgsbilanz der Firma im Umgang mit Häftlingen und ihre Gewinnorientierung, die sie dazu antreibt, Gefängniswärtern zu wenig zu bezahlen und gute Resozialisierungshilfe für Häftlinge zu unterlassen."
Zwar soll sich die Zahl der internierten Einwanderer bis Mitte 2017 um 7.000 auf 47.000 erhöhen, weil immer mehr Menschen aus Zentralamerika und Haiti vor Armut und Gewalt flüchten, doch die privat betriebenen Internierungslager, die CoreCivic als neue Wachstumsmöglichkeiten anstrebt, seien keine gute Idee, warnt Michele Deitch:
"Die Migranten werden wie Häftlinge und nicht wie Menschen behandelt, obwohl sie kein Unrecht begangen haben und nur um Asyl und die Wiedervereinigung mit Familienmitgliedern bitten."
Ein Argument, das Damon Hininger nicht gelten lässt.
Dabei ist ein Großteil der Entwicklung gut dokumentiert und erforscht.